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Richtig Müll trennen in Kärnten

  • qstall
  • 21. Nov.
  • 5 Min. Lesezeit
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Gelbe Tonne, Restmüll, Biotonne, Altglas – und was ist mit dem Joghurtdeckel? Mülltrennung ist nicht kompliziert, wenn man einmal weiß, wie‘s funktioniert. Seit Anfang 2025 gibt‘s neue Regeln in ganz Österreich, die vieles sogar einfacher machen. Wir zeigen Ihnen, was in Kärnten wohin gehört, warum Trennen so wichtig ist und wie Sie typische Fehler vermeiden. Denn richtig getrennt wird aus Ihrem Müll ein wertvoller Rohstoff – und das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel.


Warum Mülltrennung wirklich Sinn macht


„Wird ja eh am Ende alles wieder zusammengeschüttet“ – dieser Müll-Mythos hält sich hartnäckig, ist aber schlichtweg falsch. Jede Tonne wird separat geleert und landet auch getrennt in verschiedenen Verwertungsanlagen. Das können Sie sogar bei den modernen Müllwagen sehen: Die haben mehrere Kammern für unterschiedliche Abfälle.


Die Zahlen sprechen für sich: Aus Altpapier wird neues Papier, aus Bioabfall entsteht wertvoller Kompost oder Biogas, aus Kunststoffverpackungen werden neue Produkte. Jedes Jahr sammelt Kärnten über 200.000 Tonnen Verpackungen und Altpapier – eine beeindruckende Leistung! Österreich gehören sogar zu den fleißigsten Mülltrennern in ganz Europa.


Richtige Mülltrennung bedeutet konkret: Wertvolle Rohstoffe werden eingespart, weniger neue Ressourcen müssen abgebaut werden, der Treibhauseffekt wird verringert und der Klimaschutz gefördert. 


Ganz nach dem Motto: Abfall trennen ist gut – Abfall vermeiden ist sogar noch besser!


Die große Neuerung ab 2025: Gelbe Tonne wird zum Alleskönner


Seit 1. Jänner 2025 ist die Mülltrennung in Kärnten noch einfacher geworden. Die wichtigste Änderung: Kunststoff- und Metallverpackungen kommen jetzt gemeinsam in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack. In Kärnten haben viele Bezirke – Klagenfurt, Villach, Völkermarkt-St. Veit – diese Umstellung bereits 2023 gemacht und sehr gute Erfahrungen damit gesammelt. 


Die Sammelmengen sind sogar deutlich gestiegen, weil das Trennen zu Hause einfacher wurde. Die blauen Metallbehälter bei den Glascontainern gibt‘s deshalb nicht mehr – das schafft Platz im öffentlichen Raum.


Was kommt in die Gelbe Tonne? 


Ab jetzt dürfen alle Kunststoff- und Metallverpackungen gemeinsam in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack. Hier ein paar konkrete Beispiele:


Plastikverpackungen jeder Art: Joghurtbecher, Wasch- und Putzmittelflaschen, Shampoo- und Duschgelflaschen, Folienverpackungen von Käse und Wurst, Schalen und Trays von Obst, Gemüse und Fleisch, Plastiktragetaschen, Takeaway-Verpackungen, leere Milchflaschen aus Kunststoff


Getränkekartons: Milchpackungen, Saftpackungen – alle Tetra-Paks kommen hier rein.


Metallverpackungen: Konservendosen, Tierfutterdosen, Kronkorken, Getränkedosen (außer Pfand!), Aludeckel von Joghurtbechern, Senftuben aus Metall, Schraubverschlüsse


Wichtig: Verschiedene Materialien voneinander trennen. Der Joghurtdeckel sollte vom Becher komplett abgezogen werden. Beide Teile dürfen dann in die Gelbe Tonne, aber getrennt voneinander. Verpackungen müssen nur restentleert sein – „löffelrein“ reicht völlig. Sie müssen nichts ausspülen und damit Wasser verschwenden.


Platz sparen leicht gemacht: Drücken Sie Plastikflaschen flach zusammen und verschließen Sie sie wieder. Bei Getränkekartons einfach flachdrücken. So passt viel mehr in die Tonne!


Was gehört NICHT in die Gelbe Tonne: Große Folien oder Styroporverpackungen von Möbeln, Fernsehern oder Computern – die bringen Sie bitte zur Altstoffsammelstelle. Andere Kunststoff- und Metallabfälle wie Rohre, Spielzeug, Schwimmtiere, Gartenschläuche, Haushaltsgeräte oder Werkzeug gehören ebenfalls nicht in die Gelbe Tonne.


Wie erkennen Sie Pfandflaschen? Ganz einfach: am Pfandlogo neben dem Strichcode. Diese Flaschen und Dosen gehören NICHT in die Gelbe Tonne, sondern zurück zum Händler. Die meisten Geschäfte haben Rücknahme-Automaten, kleinere Geschäfte nehmen die leeren Verpackungen auch manuell zurück.


Die Biotonne: Ihr Beitrag zur Komposterde


Bioabfall ist viel zu wertvoll für den Restmüll. In Kärnten gibt es zahlreiche Kompostieranlagen – drei große regionale Anlagen mit modernen geschlossenen Systemen und 15 dezentrale Anlagen mit offener Mietenkompostierung. Aus Ihren Bioabfällen entsteht hochwertiger Kompost oder klimafreundliches Biogas.


Was gehört in die Biotonne: Obst- und Gemüsereste sowie deren Schalen, verdorbene Lebensmittel, Lebensmittelreste (auch gekochte!), Eierschalen, Kaffeesatz und Teesatz, welke Blumen, Gartenabfälle wie Laub und Grasschnitt


Was NICHT in die Biotonne gehört: Katzenstreu (chemisch behandelt und unhygienisch), Asche von Kohle oder Koks (hoher Schadstoffgehalt) – Holzasche in Kleinmengen ist aber okay, Kunststoffbeutel oder sogenannte „Bioplastiksackerl“


Altpapier: Aus Alt wird Neu


Die Papiertonne ist ein Klassiker – und trotzdem passieren hier oft Fehler. Dabei ist die Regel eigentlich einfach: Alles, was aus Papier oder Karton ist und nicht stark verschmutzt oder beschichtet ist, darf rein.


Was gehört ins Altpapier: Zeitungen, Illustrierte, Prospekte, Hefte, Bücher, Schreibpapier, Kataloge, Kuverts (auch mit Fenster), Kartons – bitte gefaltet!, Wellpappe, Kraftpapier und Kraftpapiersäcke ohne Innenfolie, unbeschichtete Papierprodukte


Was gehört NICHT ins Altpapier: Benutzte Taschentücher und Küchenrolle (kommt in den Restmüll), stark verschmutzte Pizzakartons (Restmüll), beschichtetes Papier und beschichtete Kartonverpackungen – außer es steht „gefaltet zu Altpapier“ drauf, gummierte Etiketten und Klebebänder, Thermopapier wie Kassenbons


Wichtiger Tipp: Reißen Sie das Papier NICHT in kleine Stücke! Das Altpapier wird vor der Verwertung noch nachsortiert, und kleine Stücke erschweren diesen Vorgang enorm. Entfernen Sie aber bitte andere Verpackungsmaterialien wie Styropor oder Kunststoffhüllen.


Altglas: Getrennt gesammelt,gemeinsam recycelt


Glasrecycling funktioniert in Österreich hervorragend – aber nur, wenn Sie es richtig machen. In ganz Kärnten gibt‘s zwei Arten von Glascontainern: einen für Weißglas (ungefärbtes Glas) und einen für Buntglas (grün, braun oder andersfarbig).


Was gehört ins Altglas: Getränkeflaschen (außer Pfand- und Mehrwegflaschen!), Konservengläser für Marmelade oder Sauergemüse, Medizinflaschen und Glasampullen, Kosmetikflaschen, Glasverpackungen für Lebensmittel – alles bitte restentleert


Weißglas oder Buntglas? Im Zweifelsfall – zum Beispiel bei leicht eingefärbtem, sehr hellem Glas – geben Sie die Gläser immer zum Buntglas. 


Was gehört NICHT ins Altglas: Bierkapseln, Kronenkorken, Schraubverschlüsse sollten Sie entfernen (kommen in die Gelbe Tonne). Aber keine Sorge: Wenn Sie mal vergessen, den Deckel abzuschrauben, ist das kein Drama – moderne Glassortieranlagen können das problemlos aussortieren. Steingutflaschen sind als Verpackung über die Gelbe Tonne zu entsorgen. Glühbirnen, feuerfestes Glasgeschirr, Keramik und Porzellan stören beim Glasrecycling masasiv und gehören in die Restmülltonne. Auch Fensterglas, Spiegelglas, Glasgeschirr oder Ceranfelder gehören NICHT in die Container, sondern zum Altstoffsammelzentrum.


Rücksicht nehmen: Beachten Sie die gesetzlichen Einwurfzeiten und entsorgen Sie nicht an Sonn- und Feiertagen. Niemand möchte um 6 Uhr morgens von klirrendem Glas geweckt werden!


Spannend zu wissen: Die Sammelfahrzeuge haben separate Kammern für die verschiedenfarbigen Gläser. Ihr sauber getrenntes Glas wird bei rund 1.600 Grad Celsius eingeschmolzen und zu neuen Flaschen, Konservengläsern oder Medizinfläschchen verarbeitet.



Restmüll: 

Was wirklich übrig bleibt

Wenn Sie alles richtig trennen, bleibt für die schwarze Restmülltonne tatsächlich nicht mehr viel übrig. Hier kommt nur das rein, was sich wirklich nicht recyceln lässt.


Was gehört in den Restmüll: Windeln und Hygieneartikel, Taschentücher und Feuchttücher, Staubsaugerbeutel und Kehricht, Zahnbürsten und Einwegrasierer, Porzellan und Keramik, defekte Glühbirnen (keine Energiesparlampen!), alte Fotos, Zigarettenstummel, Asche vom Kohleofen (Holzasche in Kleinmengen darf in die Biotonne), stark verschmutzte Pizzakartons, Tierkot und Katzenstreu


Problemstoffe: Batterien, Elektroschrott & Co

richtig entsorgen

Manche Abfälle sind besonders gefährlich für Mensch und Umwelt. Diese Problemstoffe dürfen auf keinen Fall in die normale Mülltonne – sie brauchen spezielle Behandlung.


Was sind Problemstoffe: Batterien und Akkus aller Art, Elektrogeräte und Elektronikschrott, Altmedikamente, Reinigungsmittel mit gefährlichen Inhaltsstoffen, Lackdosen und Spraydosen mit Restinhalten, Altöl und Altspeisefett, Energiesparlampen und LED-Lampen, Chemikalien


Wo können Sie Problemstoffe abgeben: Bei den Altstoffsammelstellen in Ihrer Gemeinde – kostenlos!, Batterien zusätzlich: in Sammelboxen im Handel (Supermärkte, Baumärkte, Elektrogeschäfte), Altmedikamente: in jeder Apotheke, Elektrogeräte: beim Händler beim Neukauf, auch ohne Neukauf bei großen Geschäften ab 150 m² Verkaufsfläche, Altspeiseöl: eigene Sammlung mit dem kostenlosen „Ölfritz“-Behälter (bei Altstoffsammelstellen abholen)


Besonders wichtig – Batterien und Akkus: Diese gehören NIEMALS in den Restmüll! Sie enthalten wertvolle Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und Nickel, aber auch gefährliche Inhaltsstoffe. Beim Pressen und Verarbeiten des Restmülls können Batterien erhitzen, zu Bränden führen und Sachschäden in Millionenhöhe verursachen. Gut zu wissen: Seit August 2005 müssen Hersteller und Importeure die Kosten für Sammlung, Behandlung und Verwertung von Elektroaltgeräten und Batterien übernehmen. Für Sie als Verbraucher ist die Abgabe komplett kostenlos.


Spezialfälle: Was wohin gehört

Manche Abfälle sorgen immer wieder für Verwirrung. Hier die Antworten auf häufige Fragen:


Altspeiseöl und -fette: Niemals in den Ausguss! Das führt zu Verstopfungen, Querschnittsverengungen und starker Geruchsbelästigung. Holen Sie sich den kostenlosen „Ölfritz“-Behälter (5 Liter) bei den Altstoffsammelstellen, füllen Sie das Öl ein, verschließen Sie den Deckel fest und geben Sie den vollen Behälter wieder bei den Sammelstellen ab. 


Kleidung und Textilien: Noch tragbare Altkleidung und Schuhe können Sie zu Sammelcontainern oder direkt zu gemeinnützigen Organisationen bringen. Auch Bettwäsche, Decken, Vorhänge, Federbetten, Tischdecken und Strickwaren werden angenommen. Stark verschmutzte oder zerrissene Textilien gehören zum Sperrmüll.


Grünschnitt: Größere Mengen an Grünschnitt können Sie kostenpflichtig bei speziellen Sammelstellen abgeben.

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